China-Garten Stuttgart e.V. 1994 - 2007


Rund 4 Dutzend Menschen aus der Stadt, die den Chinesischen Garten während der IGA 1993 lieben gelernt hatten, wollten diese wunderschöne Anlage dauerhaft retten. Sie gründeten den Verein China-Garten Stuttgart e.V. und machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück und nach Sponsoren für die Umsetzung des Gartens.

Diese beiden Unterfangen konnten natürlich bis zum Ende der IGA 1993 im Herbst nicht gelingen. So wurde der Garten sorgfältig demontiert und in seinen wesentlichen Teilen sicher eingelagert.

Ende 1994/Anfang 1995 tat sich dann eine geeignete Örtlichkeit auf. Es war ein Grundstück, das der LBS Landesbausparkasse für Baden-Württemberg gehörte, und das an der Ecke Birkenwaldstraße/Panoramastraße an der Grenze von Stuttgart-Mitte zu Stuttgart-Nord lag. Unweit davon hatte die Stadt eine kleine Tauschfläche zu Eigentum, und so wurden die Grundstücke getauscht und die kleine Kuppe auf der Höhe (neben einem unter Denkmalschutz stehenden alten Weingärtnerhäuschen auf einem Weinberg der IHK) bot den geeigneten Platz, den Chinesischen Garten neu zu errichten.

Der kleine Verein China-Garten Stuttgart e.V., dem der Amtsleiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Werner Koch vorstand und der nie mehr als 70 Mitglieder hatte, hat dann in kürzester Zeit eine wirklich bemerkenswerte Leistung vollbracht, nämlich die gesamten Kosten für die Wiedererrichtung des Gartens durch Chinesische Facharbeiter einschließlich deren Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung, einschließlich aller Baumaterialen, einschließlich Strom- und Wasseranschluss mit pumpenbetriebenem Teich, von sage und schreibe DM 850.00,00 in kürzester Zeit aufzubringen. Es haben viele Privatleute, aber auch Firmen und Handwerksbetriebe ihren Beitrag geleistet, der auch nach der Auflösung des Vereins China-Garten Stuttgart e.V. nicht untergehen soll, weshalb Sie in der Bildergalerie auch eine Abbildung der entsprechenden Spendertafel finden.

Nachdem der Verein im Jahre 1996 den neu errichteten Garten feierlich wiedereröffnen konnte, bemühte er sich, auch das zweite Vereinsziel, die Völkerverständigung und den Austausch der Kulturen zu befördern. Hier zeigte sich allerdings, dass die Kulturen des Abendlandes und China im Hinblick auf gemeinnützige Aktionen durchaus verschieden sind. Es fanden sich bedauerlicher weise keine Kultureinrichtungen, Gewerbetreibende, Künstler, Restaurants, oder andere in Frage kommenden Personen oder Einrichtungen Chinesischer Provenienz in Stuttgart, die bereit gewesen wären, um des Kulturaustausches Willen auf Honorar, Vergütung oder Dienstleistungsgebühr ganz oder teilweise zu verzichten.

Nach marktwirtschaftlichen und kaufmännischen Maßstäben konnte der kleine Verein den Kulturaustausch aber nicht bewerkstelligen.

So wurde der Garten schnell zu einem beliebten Ausflugsziel mit sehr schöner und zum Greifen naher Aussicht auf das Gebiet um den Hauptbahnhof. Dazu wurde und wird er vor allem in der Mittagszeit von sehr vielen Menschen der umliegenden Arbeitsplätze als Erholungsort aufgesucht. Im Einzelfall wurden auch Veranstaltungen des Vereins abgehalten.

Nach rund 10 Jahren gingen die Kräfte des kleinen Vereins zur Neige. Der Verschönerungsverein fühlte sich geehrt, vom China-Garten-Verein, der auch Eigentümer der Anlage war, angefragt zu werden, die Anlage und die Verantwortung für die dauerhafte Erhaltung zu übernehmen.

Den dritten und letzten Teil dieser kleinen Geschichte des Chinagartens lesen Sie … hier.


Erhard Bruckmann
Vorsitzender



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