Finanzierung und Bau des Turmes


In den Jahren nach der IGA, also 1994 bis 1998, hatte der Verein das Projekt nicht vergessen, er hat viele Aktivitäten, Spendenaufrufe, Sponsorenwerbungsveranstaltungen und überhaupt Werbung für die Idee veranstaltet, allein der Ertrag reichte nicht im Ansatz an den erforderlichen Aufwand heran. Andererseits begann sich der Verein langsam mit der Rolle als Bauherr dieses Projekts anzufreunden.

Im Jahre 1998 kam dem damaligen Vereinsvorsitzenden und heutigen Ehrenmitglied Fritz Oechßler eine im geschichtlichen Rückblick nur als glückhaft zu bezeichnende Idee:

Jeder Turm hat Stufen. Sie sind unerlässlich um ihn zu besteigen. Jede Stufe stellt eine selbstständige Einheit dar, die auch ihren Ausdruck in einem selbstständigen Finanzierungsanteil finden kann. Wenn es gelingt, jeden Schritt des Besuchers zur Erklimmung des Turmes mit einem Spender eines Baubestandteiles zu verbinden, wäre eine so große Resonanz der Spende für den Bau sichergestellt, dass die Finanzierung gelingen muss.

Dies war die Geburtsstunde des Turmstufenspende. Für den recht hohen Betrag von DM 1.800,00 konnte das Namensgebungsrecht an einer Turmstufe erworben werden. Es bedurfte zweier größerer Spendenaktionen, bis alle 480 Stufen verkauft waren, nicht wenige auch an Vereinsmitglieder. Die Stufenspenden erbrachten ca. 40% der Baukosten. Weitere ca. 20% wendeten die Mitglieder des Vereins durch sachbezogene Spenden auf. Die restlichen ca. 40% der Baukosten stellte der Verein aus dem Erlös für den Verkauf eines vereinseigenen Grundstücks zur Verfügung. Der Verein und seine Mitglieder haben damit von den gesamten Baukosten von DM 2,1 Millionen nahezu 75 % selbst aufgebracht.

24. August 2000: Der Verschönerungsverein hat ca. 85% der konsolidierten, mehrfach geprüften und vertraglich festgelegten Baukosten beieinander. Er fasst den Beschluss zum größten Bauprojekt seiner bisherigen Vereinsgeschichte. Der Verein baut den Turm im Killesbergpark. Schon zwei Monate später am 24. Oktober 2000 findet der erste Spatenstich statt. Noch glaubt kaum jemand in der Stadt und in der Bevölkerung oder der Presse an die Verwirklichung der Idee.

Auf Seiten des Vereins als Bauherren koordinieren der damalige Vorsitzende Fritz Oechßler und der - aus seiner Berufstätigkeit als Geschäftsführer einer großen gemeinnützigen Wohnungsbaugesell- schaft einschlägig vorbelastete - stellvertretende Vorsitzende Dr. Wolfgang Müller die Arbeit der Entwerfer, Planer, Bauausführer und Bauüberwacher - Büro Prof. Hans Luz, Ingenieure Schlaich Bergermann und Partner und Rohleff Stahlbau GmbH. 

Gute und uneigennützige Ideen entfalten manchmal eine besondere Dynamik. Nach dem Spatenstich war der restliche Spendenbetrag innerhalb kürzester Zeit beieinander, und am 17. Juli 2001, zum 140-jährigen Jubiläum des Verschönerungsvereins wurde der Turm im Beisein aller, die an seiner Entstehung wirklichen Anteil hatten, hoch
feierlich eröffnet.
122 Jahre nach der Einweihung des Hasenbergturmes und 58 Jahre nach dessen Sprengung ist der Verein wieder Eigentümer eines im Wesentlichen selbst finanzierten großen und bedeutenden Aussichtsturmes, auf fremdem Grund (städtischem Grundstück), aber in seinem Eigentum stehend.


Erhard Bruckmann
Vorsitzender


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